
#2 mit Musikerin Katharina Hinterholzer
Der Februar ist schon wieder vorbei und der März (und damit hoffentlich auch der Frühling) steht vor der Tür. Was heißt das für uns bei Del Weddings & Events? Richtig – wir hatten wieder Besuch von einem wunderbaren Gast zum gemeinsamen Brunch. Dieses Mal ist Katharina Hinterholzer, eine Musikerin mit Leib und Seele, unserer Einladung gefolgt, was uns natürlich sehr gefreut hat! Wir haben uns bei einer Tasse Kaffee rund um Hochzeiten ausgetauscht und Katharina hat ihre musikalische Sicht dazu mit uns geteilt.
Katharina Hinterholzer hat schon als Kind angefangen Flöte zu spielen. Das ist auf den ersten Blick nichts Besonderes, immerhin haben doch so einige Kinder mal mehr, mal weniger hingebungsvoll Flöte gespielt. Bei Katharina war das aber anders – sie hat ihr Instrument so geliebt, dass sie es sogar mit ins Bett genommen hat. Nachdem sie sich also schon früh so intensiv ihrer Flöte gewidmet hat schlug ihre Mutter vor, doch noch ein weiteres Instrument zu lernen. Zur Auswahl standen Harfe und Cello, wobei sie sich leidenschaftlich Letzterem widmete. Schon im Jugendalter hat Katharina als eine der ersten Jugendlichen ein Vorstudium im Mozarteum gemacht! Später folgte dann auch die Aufnahme zur ordentlichen Studentin.
Mit dieser ganzen Leidenschaft für Musik hat sich Katharina ihrem beruflichen Werdegang gewidmet und nach ihrer Schulzeit am Akademischen Gymnasium schließlich am Mozarteum Konzertfach mit Diplom abgeschlossen. „Nur“ studieren war Katharina natürlich nicht genug, weshalb sie während des Studiums auch noch als Co-Moderatorin im Fernsehen für die Musiksendung „Allegro“(ORF/ZDF) gearbeitet hat.
Schon im zarten Alter von 18 Jahren wollte sie ihre Leidenschaft zur Musik auch anderen weitergeben und begann Cello zu unterrichten. Zuerst in Deutschland und später auch am Musikum in Salzburg. Lange spielte sie in diversen Jugendorchestern und war Solocellistin im Salzburger Jugendsinfonieorchester. Später gründete sie das erfolgreiche „Kairós-Quartett Salzburg“ mit dem sie zahlreiche Konzerte und Auftritte hatte und noch immer hat und konzertierte bei den unterschiedlichsten Musikfestivals (z. B. Lugano Festival, Brahms-Festival in Frankfurt am Main, Bodenseefestival). Weiters wirkte sie bei Lesungen mit Musik gemeinsam mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer mit. Auch zu erwähnen sind Einspielungen für zeitgenössische Projekte und Filmmusik u. a. mit Hubert von Goisern. Über sehr viele Jahre wirkte sie immer wieder im Mozarteumorchester Salzburg u. a. auch bei den Salzburger Festspielen mit. Gemeinsam mit dem „MozArte-Quintett“ konzertierte sie als Vertreter von Österreich im Auftrag der Kulturhauptstadt 2013 in Aix-en-Provence.
Als Katharina von ihren zahlreichen Konzerten berichtet, sind wir mehr als begeistert: Sie durfte sehr viele Konzerte mit Streichquartett spielen und hat internationale Tourneen gemacht. Ein Highlight war auch die vierwöchige 4 Länder Konzert-Tournee mit 23 Konzerten mit dem Furtwängler-Klavierquintett anlässlich des 50sten Todestages von Wilhelm Furtwängler mit Einspielungen für den WDR. Aufgrund der vielen Konzerte wuchs natürlich der Bekanntheitsgrad von Katharina und dementsprechend auch die Anfragen für verschiedenste Konzerte und andere Anlässe wie etwa für Hochzeiten, Kongresse, Events aber auch Beerdigungen (wobei uns die Hochzeiten uns natürlich am meisten interessieren!). Zunächst konzentrierte sie sich dabei überwiegend auf die klassische Musik – heute spielt sie aber auch zunehmend Cross-Over-Musik. In Zusammenarbeit mit dem Mulitimedia-Artisten Frank Jacob wurde sie mit einer Solo-Performance mit einer Eigenkomposition in die Carnegie-Hall nach New York eingeladen.
Wir sind wirklich begeistert, was Katharina schon alles erlebt und erreicht hat und sind dementsprechend auch unheimlich dankbar, dass sie unserer Einladung zum gemeinsamen Brunch gefolgt ist und uns Einblicke in ihr Leben gegeben hat. Wir wünschen euch ganz besonders viel Spaß beim Lesen – mit Musik liest es sich übrigens noch schöner 😉
Liebe Katharina, schön, dich heute zum Brunch begrüßen zu dürfen. Deine Musikkarriere ist wirklich beeindruckend. Du hast ja auch schon einige Erfahrung mit Hochzeiten bzw. der musikalischen Begleitung. Was würdest du den Brautpaaren betreffend Musikauswahl empfehlen?
Manche Brautpaare haben da schon gewisse Vorstellungen und wissen, welche Lieder sie unbedingt möchten. Und dann gibt es da auch Brautpaare, die überhaupt keine Vorstellungen haben. Das versucht man dann in einem persönlichen Gespräch rauszufinden, ob es in die klassische oder die moderne Richtung geht. Gibt es einen gemeinsamen Song, der die beiden verbindet? Gibt es vielleicht einen, bei dem sich das Brautpaar kennengelernt hat?
Von den Ensembles her können wir jede Formation anbieten. Streichquartett wird meistens gewünscht. Das Streichquartett ist besonders beliebt. Es kann eine Orgel ersetzen oder aber auch dazu spielen, Kirchenlieder oder Sänger begleiten oder ausschließlich instrumental spielen und klingt dabei, wie ein kleines Orchester.
Prinzipiell aber kann jeder Wunsch umgesetzt werden, da wir alles für die unterschiedlichsten Besetzungen arrangieren können. Zuletzt wurde sogar ein Heavy-Metall Stück gewünscht, was wir dann tatsächlich umgesetzt haben! Es war sehr „speziell“, hat aber total Spaß gemacht, da die Gäste bis auf das Brautpaar geglaubt haben, dass jetzt Klassik kommt, nachdem sie das Streichquartett gesehen haben.
Grundsätzlich sind die Wünsche genauso unterschiedlich wie die Brautpaare selbst und das ist auch gut so. Denn genau das macht ja jede Hochzeit so individuell und macht es auch für uns sehr interessant. Je nach Budget lassen sich ganz viele unterschiedliche Dinge umsetzen. Es ist einfach spannend rauszufinden, was sich das Brautpaar wünscht und was alles möglich ist.
Durch ein gemeinsames Gespräch mit dem Brautpaar kann man so viel erfahren. Das Gespräch ist auf jeden Fall sehr wichtig, um herauszufinden, in welche Richtung es gehen soll.
Wie muss ich mir so ein Gespräch vorstellen? Wie läuft das ab?
Durch das Miteinander-Reden kommen meistens neue Ideen. Wir haben außerdem ein riesiges Repertoire. Durch das Gespräch bekomme ich dann immer Anregungen vom Brautpaar und wir können gemeinsam schauen, wohin das Ganze gehen könnte. Wir versuchen immer auf die Wünsche einzugehen und sie umzusetzen, was uns bis jetzt eigentlich immer gelungen ist. Es ist sehr reizvoll, wohin die Reise dann letztendlich geht.
Worauf legst du Wert bei der Auswahl der Musik, um dem Brautpaar dann gerecht zu werden? Gibt es da Unterschiede?
Definitiv, es gibt da ganz viele verschiedene Möglichkeiten. Das beginnt schon damit, ob das Brautpaar Musik zur freien Trauung, zur kirchlichen Trauung oder auch zur Agape möchte.
Nach der Trauung stimmen wir unsere Musik dann immer auf die Gäste ab. Wenn wir zum Beispiel Amerikaner unter den Gästen haben, spielen wir z.B. Stücke, die sie mit Salzburg verbinden können wie Sound of Music, Eine kleine Nachtmusik“, etc….damit die Gäste den Bezug zu Österreich haben und ein paar traditionelle Musikstücke hören können. Gerade Mozart ist für Salzburg eine Visitenkarte und vor allem für ausländische Gäste interessant.
Das heißt du schaust immer auch auf die Gäste und passt die Lieder daran an? Das klingt nach einer Herausforderung.
Ja, auf jeden Fall. Die Kunst liegt darin die Songs so gut zu verbinden, dass für jeden Gast – egal woher er kommt oder wie alt er ist – was dabei ist. Da muss man die richtige Spanne an Stücken finden. Denn jeder soll sich freuen und sich denken: „Oh ja, das Stück kenn ich!“. Dann feiert und tanzt es sich auch immer noch viel leichter!
Dein Beruf ist sehr emotional, richtig? Wie gehts dir damit?
Also ich weine grundsätzlich immer. Sei es bei einer Trauung oder bei einer Beerdigung. Das berührt mich sehr.
Vor allem ist es besonders spannend zu sehen, ob auch die Männer dann von der Musik so ergriffen sind, dass auch sie einmal nach einem Taschentuch greifen müssen.
Musik kann auch sehr verbinden. Wenn eine Hochzeitsgesellschaft sich untereinander noch nicht kennt, kann Musik hier so viel bewegen und einen so positiven Beitrag leisten – sie verbindet die Gäste untereinander. Musik schafft eine Brücke zwischen den Menschen! Musik ist Gemeinschaft und kann da so viel Positives beitragen.
Mit Musik kann man Gefühle ausdrücken und sowohl eine Hochzeit als auch eine Zeremonie, Agape oder Feier von der Stimmung herbegleiten, leiten, lernen und als Unterstützung zu einem unvergesslichen Erlebnis beitragen!
Du hast es schon ein bisschen angeschnitten: Was bedeutet für dich Musik?
Musik ist mein Leben und ich möchte nichts anderes machen. Dieser Beruf ist so vielseitig und erfüllt mich von tiefstem Herzen. Musik ist die Königsdisziplin des gemeinsamen Musizieren.
Musik ist genau das, was ich machen will. Und auch dieses Gefühl, wenn man auf der Bühne sitzt oder vor einer Hochzeitsgesellschaft spielt – es ist einfach traumhaft.
Die ersten Minuten wo die Musik beginnt zu spielen, wo man merkt dass man die Menschen erreicht, dass sie ruhig werden, sich auf die Musik einlassen; das ist die große Kunst der Musik. Menschen zu erreichen und somit eine Brücke zu schaffen.
Katharina, hast du eigentlich Lampenfieber vor einem Auftritt?
Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal mehr, manchmal weniger. Eine gewissen Aufregung ist gut. Manchmal kommt die Aufregung aber auch während dem Spielen. z.B. wenn man neben einem Paar sitzt und spürt und sieht, wie das Brautpaar ergriffen ist und das überträgt sich dann auch auf mich. Ein sehr schönes Gefühl!
Wie sieht dein Alltag aus? Hast du jeden Tag Konzerte?
Ich unterrichte nach wie vor am Musikum Cello, davor und danach habe ich Proben und am Abend immer wieder Konzerte oder andere Auftritte. Es ein sehr gemischter und langer Tag. Auch die Organisation und Gespräche mit Brautpaaren fällt in meinen Arbeitsalltag.
Samstag und Sonntag ist bei uns nicht musikfrei. Gerade am Wochenende haben wir viele Konzerte, Auftritte und auch Proben. Auch Hochämter in den Kirchen sind immer wieder dabei. Für uns ist das normal. Wenn das was man macht die Berufung ist, dann stellt man sich die Frage nicht, welcher Wochentag jetzt ist…
Vielen lieben Dank, liebe Katharina, für dieses tolle und spannende Interview. Wir freuen uns sehr, dass du so viel aus deinem Leben mit uns geteilt hast!
Falls euer Interesse an Katharina Hinterholzer jetzt erst echt gewachsen ist (wovon wir ausgehen), könnt ihr sehr gerne auch auf ihrer Homepage http://www.kairosquartett.at oder http://www.music-salzburg.com vorbeischauen. Ein Blick lohnt sich definitiv!
Und das allerbeste zum Schluss: Katharina hat uns ein paar Hörbeispiele zukommen lassen – genießt diese und taucht in die Welt der Musik ein:
Hochzeitsmusik mit Cello & Bass:
Hochzeitsmusik mit Gesang:
Hochzeitsmusik Streichquartett:
Wir wünschen euch einen wunderbaren März und freuen uns schon auf den nächsten Brunch – am ersten Sonntag im April ist es wieder soweit!